Was bedeutet Barrierefreiheit?

Zum heutigen #globalaccessibilityawarenessday gilt es nicht nur über Barrierefreiheit aufzuklären, wir sollten auch viel mehr feiern, was in den letzten Jahren sich für Behinderte in Deutschland verändert hat.

Fangen wir mit der Definition des Begriffs „Barrierefreiheit“ an

[…] 1. (von Bauten, Verkehrsmitteln, sonstigen Einrichtungen) keine Barrieren (1), Hindernisse o.Ä. aufweisend und demzufolge auch von Menschen mit Behinderung ohne Erschwernis oder fremde Hilfe nutzbar

2. (von Internetseiten) so gestaltet, dass es auch von Menschen mit Behinderung ohne Erschwernis oder fremde Hilfe nutzbar (z.B durch Veränderbarkeit der Schriftgröße) – http://www.duden.de/Rechtschreibung/barrierefrei (abgerufen am: 17.5.2019 19:35Uhr)

Soweit zur offiziellen Definition des Duden. In der Praxis bedeutet das, dass ein Blinder, ein Gehörloser und ein Rollstuhlfahrer unabhängig von den Bedürfnisse Anderer, Gebäude, Verkehrsmittel und Alltagsgegenstände gleichermaßen vollständig nutzen kann. Dies kann geschehen durch Adaptionen wie Blindenleitsysteme, Audiodeskription oder Rampen.

Bestandsaufnahme in Deutschland

Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, ist Deutschland in Sachen Barrierefreiheit im direkten Vergleich zu anderen Ländern der EU gut dabei, lediglich von skandinavischen Ländern kann sich Deutschland noch eine große Scheibe abschneiden. Seit Jahren kämpfen wir um Inklusivere Bildung, Barrierefreiheit in öffentlichen Verkehrsmitteln und gegen allgemeine Ausgrenzung im Alltag. Einer Studie des ADAC, von 2018 zufolge sind zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr lediglich 68% vollständig Barrierefrei nutzbar, damit ist nicht nur Stufenloses erreichen gemeint, sondern auch das Vorhandensein eines Führungssystem für Blinde. Rückschrittige Aktionen, wie die Auflösung des “Mobilitätsservice“ der deutschen Bahn konnten glücklicherweise rückgängig gemacht werden.

Die Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden ist durch die Einführung der Din 18024 und 18025 seit Oktober 2010 gesetzlich geregelt. Ältere, historische Gebäude können aufgrund des Denkmalschutzes häufig nicht barrierefrei adaptiert werden.

Das Beste kommt zum Schluss, Deutschland hat, wie ihr sicherlich gelesen habt das Wahlrecht auch für Personen mit Vollbetreuung eingeführt. Schon ab der Europawahl dürfen betroffene teilnehmen.

Was muss noch getan werden?

Besser geht natürlich immer. Gerade die Akzeptanz von Menschen mit Behinderung im alltäglichen Leben vermisse ich sehr oft. Gerade wenn es um meinen Lebensstil (Eigene Wohnung + Persönliche Assistenz) geht, stoße ich oft auf Unverständnis, ein Beispiel:

Ein Vorstellungsgespräch, geladen habe ich eine potentielle Mitarbeiterin für mein Team. Eine der ersten Fragen, nachdem sie sich vorgestellt hat war: „Warum bist du nicht im Heim?“ Gleich darauf folgte eine ausführliche Auflistung, aller, angeblich annehmbarer Heime in Berlin.

Da war wohl jemand der Meinung, mein Lebensstil sei nicht angemessen.

Fazit:

Für mich bedeutet Barrierefreiheit Nicht nur, dass ich überall hinkommen kann, nein ich möchte auch akzeptiert werden. Barrierefreiheit ist für mich fast schon mit dem Begriff Inklusion gleich zu setzen. Am besten wäre es natürlich wenn wir für beides keinen, extra Begriff mehr benötigen würden. Erst dann ist Barrierefreiheit, sowie Inklusion vollständig in Deutschland umgesetzt.

Recherchegrundlagen:

http://www.barrierfree-tourism.eu/Laender-in-Europa.39.0.html (Abgerufen am 17.05.2019)

https://www.barrierefreie-immobilie.de/barrierefreiheit-und-baurecht/barrierefreies-bauen-gesetze/ (Abgerufen am 17.05.2019)

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