Bei der Pflege durch Angehörige oder durch Pflegekräfte/Assistenzen ist es wichtig, dass ein gewisser, hygienischer Standard eingehalten wird.
Notwendig werden dann zum Beispiel Handschuhe, Desinfektionsmittel, Schutzschürzen oder Bettschutzeinlagen. Auf die Dauer kann das teuer werden. Hierfür hat der Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch XI § 40 Abs. II eine Lösung geschaffen:
(2) Die Aufwendungen der Pflegekassen für zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel dürfen monatlich den Betrag von 40 Euro nicht übersteigen. Die Leistung kann auch in Form einer Kostenerstattung erbracht werden.
Pflegebedürftige haben somit Anspruch auf die Finanzierung dieser Hilfsmittel im Wert von von 40 € pro Monat. Hierzu zählen folgende Produktgruppen:
- einmal Handschuhe
- Hände- /Flächendesinfektion
- Mundschutz
- Fingerlinge
- Schutzschürzen (einmal- oder wiederverwendbar)
- Bettschutzeinlagen (einmal- oder wiederverwendbar)
Das ist ja alles schön und gut, wo kann ich denn die ganzen Sachen beziehen? Da gibt es verschiedene Wege:
Aus der Apotheke: Apotheken sind auf Nachfrage grundsätzlich in der Lage, diese genannten Produktgruppen zu beschaffen. Es ist jedoch bei den meisten Apotheken notwendig, persönlich zu erscheinen und das benötigte zu bestellen. Die wenigsten Apotheken liefern heutzutage noch auf Telefonat nach Hause. Die meisten Krankenkassen überweisen nach Antragstellung monatlich unaufgefordert den benötigten Betrag. Hier ist es jedoch wichtig, dass man Kontakt aufnimmt, um das Verfahren individuell zu besprechen.
Beliefern lassen: Es gibt mehrfache Unternehmen, welche sich darauf spezialisiert haben genau diese Pflegehilfsmittel zu beschaffen und das ganze eigenständig mit den Pflegekassen abzurechnen. In meinem Fall hat auch die Lieferfirma den Antrag für mich bei der Krankenkasse eingereicht. In den meisten Fällen kann man bei diesen Firmen zwischen mehreren, hochwertigen Anbietern und verschiedenen Materialien auswählen. Nachteil ist jedoch, dass man das ganze nicht wie in der Apotheke oder im Supermarkt direkt mitnehmen kann, der Versand dauert einige Tage.
Aus dem Supermarkt/Sanitätshaus: Auch in vielen Drogeriemärkten bekommt man einmal Handschuhe und Desinfektion. Häufig ist jedoch der Fall, dass die günstigen Produkte qualitativ nicht ganz so hochwertig sind wie aus der Apotheke oder von der Spezialfirma. Bettschutzeinlagen, Mundschutz und Schutzschürzen gibt es meines Wissens nicht im Supermarkt. Hier müsste man ein Sanitätshaus zurate ziehen. Oder eben die Apotheke. Im Sanitätshaus sind diese Produkte jedoch meistens sehr teuer und übersteigen den monatlichen Betrag weit.
Hier noch einmal alle Möglichkeiten in der Übersicht:
Name | Beschreibung | Qualität | Lieferung | Abrechnung |
---|---|---|---|---|
Apotheke | Lokale Örtlichkeit zur Beschaffung von Medikamenten und Medizinprodukte | Abhängig von Verträgen der Apotheke mit Herstellerfirmen | Wenn auf Lager: Sofort zum mitnehmen | Über privates Konto |
Spezialfirma | Spezialisiert auf die Lieferung von Pflegehilfsmitteln | Abhängig von den Verträgen der Firma. Meistens drei verschiedene Hersteller und drei verschiedene Materialien | Post | Firma rechnet selbstständig mit der Krankenkasse ab |
Supermarkt/Drogerien | Günstige Möglichkeit, wohnortnahe (meistens) | Wenn überhaupt, dann nur kleine Auswahl | Sofort zum mitnehmen | Über privates Konto |
Quellen:
https://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbxi/40.html (Abgerufen am 18.1.2019)
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