Essen und Trinken ist für uns Menschen ein sehr wichtiges Thema. Ohne die Nährstoffe aus der Nahrung und ohne die Flüssigkeit aus unseren Getränken könnten wir nicht überleben. Wir achten auf Abwechslung, ausgewogene Ernährung und Spaß bei der Nahrungsaufnahme. Viele Kinder, die eine Ernährungssonde, eine Gastrotube oder einen Button haben, weil sie nicht selbst essen können, bekommen jeden Tag das gleiche, industriell hergestellte Sondennahrung. Diese wird von vielen Kindern und auch vielen Erwachsenen nicht oder nicht gut vertragen. Deshalb gehen viele Sondenträger neue Wege; sie stellen sich ihre Sondennahrung selbst her.
Die neue Kategorie „Sondennahrung selbst gemacht“ wird im Laufe der nächsten Zeit immer wieder mit neuen Blogbeiträgen gespickt rund um dieses Thema. Es wird Rezepte geben, Tipps und Tricks und alles weitere, was mir und euch zu dieser Kategorie einfällt.
Sondennahrung selbst zubereiten, so gehts:
Bei der Zubereitung von selbstgemachter Sondenkost gibt es nicht viele Regeln. Gekocht wird, was schmeckt und vertragen wird. Ja, wir reden hier nicht nur von Verträglichkeit, Konsistenz und Inhaltsstoffen, wir reden hier auch von Geschmack. Sicher schmeckt nicht jeder Sondenträger den Geschmack seiner Sondenkost gleich, trotzdem entsteht ein Gefühl für die sondierte Nahrung und wenn ein Mensch dazu neigt, Nahrung aufzustoßen, kann auch Geschmack wahrgenommen werden.
Die Zubereitung von Sondennahrung unterscheidet sich nicht wirklich von der Zubereitung normaler Nahrung. Als Sondennahrung kann jedes Lebensmittel genutzt werden, das essbar ist und sich gut pürieren lässt.
Manche Nahrungsmittel werden beim Pürieren zu einem festen Brei. Es ist darauf zu achten, dass das pürierte Lebensmittel nicht zu dickflüssig wird. Je dickflüssiger die Sondenkost ist, desto schwerer lässt sie sich mit der Spritze durch den Schlauch drücken. Deshalb sollte eine dickflüssige Masse mit Flüssigkeit so weit verdünnt werden, bis sie flüssig genug erscheint, um sich mit der Spritze durch den Schlauch drücken zu lassen.
Zubereitung von Sondennahrung in 3 Schritten:
1. Essen zubereiten, wie für einen Menschen, der es oral zu sich nehmen kann
2. Zubereitetes Essen mit dem Pürierstab oder dem Mixer zu einer breiigen Masse zerkleinern
3. Konsistenz prüfen und bei Bedarf mit Flüssigkeit verdünnen
Welche Voraussetzungen muss die Sonde erfüllen, um für selbstgemachte Sondennahrung genutzt werden zu können?
Die Art der Sonde ist unerheblich für die Gabe von selbstgemachter Sondennahrung. Selbstgemachte Sondennahrung kann durch eine nasale Sonde ebenso gegeben werden, wie durch eine PEG-Sonde, durch einen Button oder eine Gastrotube.
Es ist aber zu beachten, dass nicht alle Schläuche der Sonden gleich dick sind. Je dünner der Schlauch einer Sonde ist, je flüssiger muss auch die pürierte Nahrung sein.
Wie wird selbstgemachte Sondennahrung verabreicht?
Selbstgemachte Sondennahrung lässt sich mit einer Ernährungspumpe nicht verabreichen. Diese ist ausschließlich für industriell gefertigte Sondennahrung vorgesehen. Der klassische Weg, wie selbstgemachte Sondennahrung sondiert wird, ist die Bolusgabe mit der Spritze. Hierbei wird die Nahrung in die Spritze gefüllt und mithilfe von Druck durch den Schlauch der Sonde in den Magen geleitet.
Hinweis: je flüssiger die Nahrung ist, desto leichter lässt sie sich mit der Spritze durch den Schlauch drücken.
Was tun, wenn die Nahrung nicht zu einem glatten Brei wurde?
Es kann immer mal passieren, dass sich noch Stückchen im Nahrungsbrei schwimmen. Es ist wichtig, dass diese Stückchen nicht in den Schlauch der Sonde kommen, denn sie können den Schlauch verstopfen. Es ist hilfreich, durch die Nutzung eines Siebs, die Stückchen aus dem Brei heraus zu sieben.
Wenn dann doch die Sonde mal verstopft, hilft Cola. Dieses Softdrink ist so aggressiv, dass es in der Lage ist, verstopfte Ernährungssonden wieder freizumachen. Hierfür einfach den gesamten Sondenschlauch mit Cola füllen, die Klemme schließen, damit die Cola im Schlauch verbleibt und abwarten. Nach einiger Zeit kann man die Zuckerlösung wieder abziehen oder mit Wasser nachspülen. In den meisten Fällen ist die Sonde dann wieder frei.
Hinweis: Es gibt natürlich Situationen, da kann auch das aggressivste Zuckergetränk den Schlauch nicht mehr freimachen. Dann muss die Sonde gewechselt werden. Der Wechsel einer Gastrotube, eines Buttons oder einer nasalen Sonde, kann problemlos zu Hause gemacht werden. Lediglich die PEG-Sonde muss unter Narkose im Krankenhaus ausgetauscht werden.
Warum empfehlen Kliniken und Versorgungsfirmen industrielle Sondennahrung?
Viele Menschen, die sich bei Versorgungsfirmen und Kliniken nach selbstgemachter Sondennahrung erkundigen, erfahren nur Ablehnung oder Argumentationen, gegen die Nutzung von selbstgemachter Sondennahrung. Dies liegt daran, dass durch selbstgemachte Sondennahrung sicherlich immer die Gefahr besteht, dass sich ein Stück Nahrungsmittel irgendwo im Brei versteckt. Dies kann in der Lage sein, die Sonne zu verstopfen. Auch ist es so, dass unsere Mahlzeiten, die wir tagtäglich zum Frühstück, zu Mittag und zum Abendbrot zu uns nehmen, nicht alle Nährstoffe in jeder Nahrung vereinen. Industriell gefertigte Sondennahrung ist hier natürlich anders. Sie enthält meist künstlich hinzugefügte Nahrungsergänzungsmittel, um wirklich jedes Spurenelement, dass der Körper irgendwann einmal gebrauchen kann, liefern zu können. In der Verabreichung und der Zubereitung ist industriell gefertigte Sondennahrung natürlich auch viel einfacher, es ist quasi „die fertige Tüte, für Menschen, die nicht selbst essen können.“.
Was kann selbstgemachte Sondennahrung, das industrielle Sondennahrung nicht kann?
Industrielle Sondennahrung wird von vielen Versorgten nicht gut vertragen. Viele kämpfen mit regelmäßigem Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Durch die industrielle Verarbeitung der Nährstoffe und durch die Zusätze für Vitamine, Spurenelemente und Ähnliches wird dies begünstigt. Bei einer ausgewogenen, selbstgemachten Sondennahrung, bei der darauf geachtet wird, dass alle Nährstoffe in ausreichender Menge regelmäßig enthalten sind, ist es möglich auch auf individuelle Allergien oder Bedürfnisse des Körpers einzugehen.
Tipp: Manche Menschen mit einer Ernährungssonde benötigen eine bestimmte Anzahl an Kalorien pro Tag, um das Gewicht halten oder verbessern zu können. Auch bei selbstgemachter Sondennahrung können zusätzlich Kalorien zugesetzt werden. Durch gute Öle, Mandelmus und andere kalorienhaltige Pasten, lassen sich zusätzliche Kalorien verabreichen.
Wichtiger Zusatzhinweis:
Selbstgemachte Sondennahrung kann mindestens genauso gut wie industrielle Sondennahrung Nährstoffe und Ähnliches dem Körper zuführen. Es ist trotzdem wichtig, dass eine regelmäßige Gewichtskontrolle und eventuell eine Ernährungsberatung hinzugezogen wird. Alle Rezepte, die in dieser Rubrik veröffentlicht werden, dienen als Ideenpool. Sie sollen zeigen, wie einfach es ist Sondennahrung selbst herzustellen. Eine Ernährungsberatung ersetzt jedoch keiner meiner Beiträge.
Fazit
Zusammenfassend ist die selbstgemachte Sondennahrung eine gute Möglichkeit, von „Fertigessen“ für Sondenträger wegzukommen. Es ist möglich, auch über normale Nahrung, wie jeder oral essende Mensch, alle Nährstoffe, die der Körper braucht, aufzunehmen. Dabei muss auf eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung geachtet werden.
Es wird in nächster Zeit häufiger Beiträge aus dieser Beitragsreihe geben. Es werden Rezepte, Tipps und Tricks und sonstige Informationen rund um die Ernährung über die PEG- Anlagen geben. Wer ein Rezept vorschlagen möchte, kann sich gerne jederzeit bei mir über die sozialen Netzwerke oder per Mail melden.
Super Idee. Ich habe trotz Hipp-Nahrung ständig Durchfälle.
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