World toilett day – Welttoilettentag

Es ist Montag, der 19. November 2018. Wusstet ihr, heute ist Welttoilettentag.

„Jetzt ist sie endgültig verrückt.“ Genau das denkt ihr jetzt, habe ich recht? Warum schreibt sie über so einen Scheiß? – Hahaha Wortwitz!

Aber jetzt mal ernsthaft:

Unsere Toiletten sind zum normalen Alltagsgegenstand geworden. Wir nutzen sie täglich mehrfach, wir reinigen sie regelmäßig aber wir sagen nie, danke! Was wären wir ohne den Porzellanthron? Jede Frau möchte doch mal Königin sein und jeder Mann möchte König sein. Dies und noch viel mehr ermöglicht uns die Toilette.

Ein geschichtlicher Überblick:

Im 12. Jahrhundert vor Christus nutzte schon Pharao Ramses III ein Plumpsklo. Verewigt wurde dies wohl im Totenstempel Medinet Habu.

Wirklich populär und spektakulär sind sehr gut erhaltene, öffentliche Latrinen aus dem römischen Reich. Zu dieser Zeit soll es sogar private Toiletten gegeben haben.

Die Situation im Mittelalter dürfte den meisten bekannt sein: man verrichtete die Notdurft in einen Nachttopf und kippte ihn aus dem Fenster. An Burgen wurden dafür extra Erker gebaut und die Notdurft fiel in den Burggraben.

1596 erfand Sir John Harrington in Großbritannien das Wasserklosett. Es verfügte sogar über eine Wasserspülung. Leider wurde die Erfindung des Dichters nicht als überzeugend befunden und geriet somit wieder in Vergessenheit.

1775 begann der Erfinder Alexander Cummings Wasserklosetts herzustellen.

Es kam zu einer kleinen Revolution, die Verrichtung der Notdurft wurde hygienischer, ebenso die Entsorgung.

Die Bedeutung der Toilette für die heutige Gesellschaft:

Heutzutage gibt es in den meisten Haushalten fließendes Wasser und ebenso eine Toilette oder manchmal sogar mehrere. Für uns in den reichen Ländern ist das selbstverständlich. Jedoch sieht das nicht überall auf der Welt so aus. In vielen, ärmeren Gegenden und Slums gibt es diesen Luxus nicht. Dieser Umstand fördert die Verbreitung von Erkrankungen verschiedenster Art enorm.

Die Bedeutung der Toilette für motorisch eingeschränkte Personen:

Viele, motorisch eingeschränkte Personen nutzen Toiletten wie jeder andere auch. Jedoch ist es hier häufig notwendig, spezielle Hilfsmittel und Adaptionen anzuwenden um die sichere Nutzung zu gewährleisten. Ich beziehe mich hiermit auf Haltegriffe, Toilettenstühle oder Sitzerhöhungen. Es gibt unzählige Möglichkeiten ein Bad und eine Toilette für einen eingeschränkten Menschen nutzbar zu machen. Auch die Krankenkassen machen es eingeschränkten Menschen möglich das stille Örtchen aufzusuchen.

Um einen Umbau oder eine Adaption in der Räumlichkeit vorzunehmen gibt es sogenannte „Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen“. Diese können bei der Krankenkasse beantragt werden und beinhalten bis zu 4000 € um zum Beispiel Griffe anzubringen oder eine spezielle Tür und, und, und. Andere Hilfsmittel, wie zum Beispiel Toilettenstühle kann man auf Rezept von der Krankenkasse erhalten.

Für viele ist auch besonders sorgfältige Hygiene essenziell notwendig. Für zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel, wie zum Beispiel Handschuhe und Desinfektion stellen die Pflegekassen monatlich 40 € ab Pflegegrad 2 zur Verfügung.

In öffentlichen Toiletten ist das alles natürlich etwas schwieriger. Gerade wenn Diese nicht unbedingt auf Barrierefreiheit zugeschnitten sind. Leider ist es immer noch viel zu häufig der Fall, dass eine öffentliche Toilette zwar die Möglichkeit bietet den Euro Schlüssel zu nutzen, jedoch sind die Toiletten sehr eng und Griffe sucht man vergebens. Dieses Problem hat die Stiftung „Toiletten für alle“ in Angriff genommen. Sie setzt sich ein für geräumige, 1A ausgestattete behinderten Toiletten. In vielen Städten gibt es das schon. Leider noch in viel zu wenigen.

Heute, am Welttoilettentag startet eine Aktion der Sozialhelden „InKLOsiv“. Sie dauert bis zum Welttag der Menschen mit Behinderungen (3. Dezember). Die Aktion möchte Toiletten für Menschen mit Behinderungen sichtbar machen und auszeichnen. Man kann bekannte und gefundene, inKLOsive Toiletten in der Wheelmap eintragen und/oder ein entsprechendes Schild, nach der Vorlage auf der Webseite der Wheelmap anhängen.

Ich bin dabei, du auch?

Referenzen:
https://www.toiletten-tipp.de/die-geschichte-der-toilette/ (abgerufen am 17.11.2018)
https://news.wheelmap.org/inklosiv/  (abgerufen am 17.11.2018)

2 Kommentare zu „World toilett day – Welttoilettentag

  1. Kurz dachte ich tatsächlich, so einen Tag zu benennen ist irgendwie schwachsinnig. Aber der Sinn dahinter, den Du gemacht hast, verstehe ich nun vollkommen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es schwierig ist, eine Barierre freie Toilette zu finden, die WIRKLICH gut ist.
    Ich als Schwangere kann zum Beispiel in keine normale mehr gehen, weil die Türen nach innen so eng aufgehen, dass ich mit meinem Bauch nicht mehr dran vorbei komme. Auch eine Nutzung von Wickelräumen ist oft die Katastrophe schlechthin. Da wird einfach an allen Ecken gespart und nicht mitgedacht.
    Viele Grüße
    Wioleta von http://www.busymama.de

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    1. Hallo,
      so ähnlich ging es mir auch, als ich das 1. Mal von diesem Tag gehört habe. Ich finde es aber tatsächlich sehr sinnvoll und es geht ja nicht nur um die Belange von Menschen mit Behinderungen bei diesem Tag, in der offiziellen Beschreibung, der veranstaltenden Organisation sind eben auch Schwangere wie du mit eingeschlossen.

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