Sondennahrung selbst gemacht – Püriertes Allerlei (Frühstücksbrei)

Serviervorschlag – kein Ersatz für eine umfassende Ernährungsberatung

Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die eine Schwerstmehrfachbehinderung oder eine weit fortgeschrittene Erkrankung haben, können auf künstliche Ernährung angewiesen sein. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn das Schlucken nicht mehr von alleine geht. Künstliche Sondennahrung ist meist die erste Wahl, häufig wird diese jedoch nicht gut vertragen. Deshalb entscheiden sich viele Sondenträger oder deren Eltern dafür, die Sondennahrung selbst zuzubereiten. Eine gesunde Variante wäre ein püriertes Allerlei aus Obst, Gemüse und guten Öl. Viele Vorschlag, für einen Frühstücksbrei. Das Rezept kann jederzeit verändert und allein die Plan angepasst werden. Es dient nur als Orientierungshilfe und Inspiration.

Zutaten:

verschiedene Obstsorten nach Belieben (z.B. Banane, Mango, Apfel etc.)

weiches Gemüse nach Belieben (z.B. Avocado, gedünstete Karotte o. ä.)

Flüssigkeit (z.B. Milch, Tee, Wasser)

Öl (z.B. Leinöl)

Wenn es etwas mehr Kalorien sein dürfen:

Sahne

Kakao

Zubereitung:

Das Obst abwaschen und je nach Sorte schälen. Bei hartem Obst (z.B. Apfel) empfiehlt es sich, dieses vorher weich zu kochen.

Ebenfalls das Gemüse abwaschen, eventuell schälen und kochen.

Alle weiteren Zutaten mit dem Obst und dem Gemüse in einen Mixer füllen und pürieren. Alternativ ist das auch mit einem Pürierstab möglich.

Wenn alles fertig püriert ist, ist es wichtig, dass darauf geachtet wird, dass keine Stückchen, Fasern o. ä. im Brei verbleibt, denn diese können die Sonde verstopfen. Es empfiehlt sich, den Nahrungsbrei probeweise durch einen Schlauch hindurch laufen zu lassen, der nicht am Sondenträger befestigt ist. So kann man die Sondengängigkeit überprüfen.

Stellt sich heraus, dass sich der Nahrungsbrei nur sehr schwer in die Spritze aufziehen lässt, so viel Flüssigkeit. Diese kann jederzeit untergerührt werden, um den Brei flüssiger zu machen. Je nach Größe der Sonde sind unterschiedliche konsistenten notwendig. Ebenso kann Flüssigkeit nachgegeben werden, wenn der Nahrungsbrei eine Weile steht und nachdickt.

Guten Appetit 🙂

6 Kommentare zu „Sondennahrung selbst gemacht – Püriertes Allerlei (Frühstücksbrei)

  1. Avatar von Anja Trebesius
    Anja Trebesius 18. August 2023 — 22:43

    Hallo Laura, hast du noch andere Rezepte für die Ernährung über Sonde?LG Anja

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    1. Avatar von Laura Mench

      Hallo,
      Nach meiner Auffassung braucht es nicht zwingend besondere Rezepte für Sondennahrung, es sei denn bestimmte Diäten müssen eingehalten werden. Es kann tendenziell alles sondiert werden, vom Fruchtmuß bis zum Steak.

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      1. Avatar von Anja Trebesius
        Anja Trebesius 19. August 2023 — 17:31

        Ah ok, ich arbeite in einem Krankenhaus, wo überwiegend auf fresubin, nutrison zurückgegriffen wird. Viele unserer onkologischen Patienten leiden unter starker Übelkeit/Erbrechen. Natürlich treten die Beschwerden auch aufgrund von Chemo/Bestrahlung auf. Aber man könnte mit einer gesunden ausgewogenen Und vorallem natürlichen Variante das Risiko hierfür minimieren. Meine Überlegung wäre, dass die Großküchen, welche uns Krankenhäuser beliefern, ein Angebot aufstellen für Patienten mit Magensonde. Pürierte Kost wird ja auch angeboten. Wie stark muss das Essen verdünnt werden, damit das Verstopfungsrisiko niedrig gehalten wird?
        Weitere Frage….Denkst du, es würde sich lohnen ein Angebot über Essenslieferanten anzubieten?Also Lieferanten, welche sich bereits auf pürierte kost spezialisiert haben, die dann zusätzlich für sondenpatienten ein Angebot aufstellen?! Spart dem Patienten oder Angehörigen zu Hause Zeit, bietet täglich Abwechslung, man könnte Angebote aufstellen speziell hochkalorisch, mehr Proteine, etc. Finanziell könnte man probieren, einen komplett neuen zweig rezeptieren zu lassen. Ich bin auf deine Antwort gespannt. LG Anja

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      2. Avatar von Laura Mench

        Hmm grundsätzlich bin ich da ganz bei dir… fertige Sondennahrung hab ich auch nicht vertragen, weshalb ich umgestellt habe. Aber in Kliniken bzw. Als allemeines Angebot… da bin ich skeptisch.
        Warum ich skeptisch bin, hat mehrere Gründe:
        1. Personal: selbstgemachte Sondennahrung lässt sich nicht mit Pumpe verabreichen, nur per Bolus(Spritze). Ich schätze, gerade in Kliniken fehlt da ausreichend Personal.
        2. Haftung: Wenn ich in Kliniken bin, ernte ich oft misbilligende Kommentare wie: „ich wechsel euch den Button nicht, wenn der Verstopft deshalb“. (Können wir übrigens selbst🤣). Ich könnte mir aber vorstellen, dass es schwierig werden würde, wenn ne feste PEG in der Klinik dadurch verstopft. Da ist ja dann ne OP nötig. (Ich bin deshalb Fan von Austauschsonden).

        Bzgl. verdünnen:
        Allgemein kann ich nicht sagen wie sehr es verdünnt sein muss. Das hängt ja von Nahrungsmittel selbst, der Muskelkraft der sondierenden Person und von Durchmesser der Sonde ab… Für eine Sonde mit CH8 muss die Nahrung deutlich dünner sein, als für CH14.

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  2. Avatar von Anja Trebesius
    Anja Trebesius 19. August 2023 — 22:00

    Warum gibt es eigentlich keine pumpenvariante dafür?Sicher ist diese kostform und applikationsart nicht für jeden Patienten geeignet. Über Pumpe gibt es mittlerweile ja zumindest Produkte von hipp und eine neue Firma (hab ich heute gesehen) simplee Food, die ich ganz interessant finde. Aber für unsere Patienten, welche sehr selbstständig sind oder werden sollen /wollen, ist doch die Option in stark verdünnte Einheitsstärke evtl ne gute Ideen ?Und vielleicht vorerst bei Patienten mit gastrotube?müsste man erproben über einen bestimmten Zeitraum. Find auf jeden Fall, dass man viele steps überdenken sollte.

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    1. Avatar von Laura Mench

      Naja, deshalb keine Pumpe für selbst gemachte Sondennahrung, weil das für die Unternehmen nicht wirtschaftlich ist … Ist ja relativ klar …
      Die neue Firma, die sie ansprechen beobachte ich schon eine Weile. Ich konnte leider bisher die Produkte nicht testen, bin daran aber auch sehr interessiert und versuche immer mal wieder über meine Versorgungsfirma an die Produkte ranzukommen.

      Und naja, stark verdünnte Einheitsstärke bedeutet halt immer, dass relativ viel Gesamtmenge in den Magen muss … Wenn jemand dann sowieso schon einen angespannten Magen hat, ist es besser, eine feste Nahrung zu machen, die eben nicht besonders stark verdünnt ist. Zumindest nach meiner Erfahrung passen dann mehr Kalorien in eine Spritze Nahrung …
      Bei Gastrotube und Button sind sie aber auf jeden Fall auf der sicheren Seite, die können ja einfach so gewechselt werden, wenn was ist.

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