Seit ich das Internat verlassen habe bin ich zeitlich an nichts mehr gebunden. Ich lebe vor mich hin, ich gehe raus wenn ich darauf Lust habe und unternehme was, wenn mir danach ist. Gestern wollte ich ins deutsche Pressemuseum.
Das einzige Problem dabei, alles. Im Sommer haben wir uns darüber beschwert, dass es nicht regnet. Gestern hat es geregnet. War mir egal, ich habe ja ein Regencape. Gesagt, getan Regencape übergezogen, Schuhe angezogen und raus. Mit der Tram bis zur U-Bahn und mit der U-Bahn nach Tempelhof. Hier begegneten wir dem 2. Hindernis, ein ganz plötzlich kaputter Aufzug. Bevor wir losgegangen sind schaute ich noch auf Brockenlifts.org, ob unsere geplanten Aufzüge funktionstüchtig sind. Und dann standen wir plötzlich doch davor, das rote Licht leuchtet und aus einem U-Bahnhof kommt man nur noch über die Treppe raus. Wie ich sowas hasse! Aber gut, da musste ich durch, ich wollte ja auch etwas erleben. Kurzerhand, Passanten gefragt und los gehts. Bei nasser Witterung einen Rollstuhl mit 2 Leuten über eine nasse, glatte Treppe tragen. Glücklicherweise ist alles gut gegangen.
Weiter gehts, ab zum Ullstein Haus. Die angegebene Adresse des Museums. Nur blöd, dass weder ein Schild, noch ein Wegweiser sagt, wo es lang geht. Das Handy musste helfen. Gefunden haben wir es trotzdem nicht. Mein Smartphone navigierte mich zu einer Adresse, mitten in einem Wohngebiet. Durchaus sehr merkwürdig. Also sind wir einfach wieder zurückgefahren, selbstverständlich von einer anderen Haltestelle aus, wir brauchten ja einen funktionierenden Aufzug.
Klatsch nass kam wieder in meiner Wohnung an und fragten uns, warum wir eigentlich so doof waren, darauf zu vertrauen, dass an der angegebenen Adresse schon etwas sein wird, wenn online nicht einmal Öffnungszeiten angegeben sind. Vielleicht sollte mich das, das nächste Mal zum Nachdenken bringen…