Noch nicht mal eine Woche ist vorbei

Jetzt mal ganz ehrlich, wenn auf der Welt im Endeffekt alles gerecht zugeht, dann müsste ich jetzt in nächster Zeit endlich mal den großen Ausgleich zum Ganzen Pech, dass ich gerade erfahre geben.

Gut, mir war klar, dass ich zu wenig Leute habe. Starten musste ich trotzdem, Hospizbetreuung hätte die Krankenkasse nicht weitergezahlt. Also stopfe ich gerade alle Löcher im Dienstplan mit Überstunden oder Freiberuflern aus. Da kommt einiges zusammen, ich bin mal gespannt, was die Endsumme aus allen Einsätzen der Freiberuflern am Ende des Monats sein wird. Die Krankenkasse wird eine riesige Freude haben 😉 zumindest die Vertretung des eigentlich zuständigen Mitarbeiters weiß Bescheid und hat das abgesegnet. Natürlich mit viel zu niedrigen Stundensätzen. Kein Freiberuflern der Welt könnte von diesen Sätzen wirklich angemessen leben. Meine These, dass Freiberufler, die einzig fair bezahlten Pflegekräfte sind würde ich zumindest bei meiner Krankenkasse nicht behaupten. Es gibt keinerlei Verhandlungsspielraum mit denen, die Stundenlöhne wurden mir einfach diktiert. Diese sind natürlich derart niedrig, dass niemand freiwillig für mich arbeiten möchte. Wenn ich nicht eine Freiberuflern gefunden hätte, welche sich derart für mich einsetzt hätte ich von Samstag bis Montag vollkommen alleine klarkommen müssen. Das hätte nicht funktioniert, ich bin Schwerstbehinderter und Pflegegrad 5.
Wie kann das sein, dass es für so etwas keinerlei Absicherung gibt? Keinen Pool aus Notfall Leuten, die zumindest auf Abruf kommen können? Pflegedienste haben selbst keine Kapazitäten, außerdem konnte ich diese sowieso nicht von dem niedrigen Reserve Budget in meinem persönlichen Budget bezahlen. Warum ist dieses Denken der Wirtschaftlichkeit in einem Land wie Deutschland so vorherrschen, dass man in derartige Situationen kommt?

Das persönliche Budget ist eigentlich eine wirklich gute Leistung. Eine Leistung welche ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen soll. Dies funktioniert aber nicht, wenn die Löhne quasi einem Hungerlohn gleichen und daher niemand für einen arbeiten möchte. Zumindest wettbewerbsfähig sollten die Löhne angeglichen werden.

Dafür werde ich kämpfen, und wenn es mich mein letztes Hemd kostet!

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