Dieser Artikel enthält Werbung. Einfach nur weil’s da stehen muss.
Heute geht es mir mal nicht um Behörden oder um den Alltag auf Burg Hindistein, es geht mir darum, wie Menschen mit Handikap in Büchern, im Radio, im Fernsehen und in weiteren Medien dargestellt werden.
Noch vor nicht allzu langer Zeit habe ich ein sehr gutes Buch gelesen, von Luanne Rice, es trägt den Titel „Wo die Sterne zu Hause sind“. Die Hauptperson, Julia wurde mit einer Kombination aus Spina bifida und dem Rett-Syndrom geboren. Sie soll, den Erfahrungen der Ärzte zufolge nicht allzu lange leben. Zum Zeitpunkt des Einstiegs in dieses Buch ist Julia 12 Jahre alt. Sie hat ihre Lebenserwartung schon deutlich überschritten. Keiner hätte damit gerechnet, dass sie die Pubertät erreichen könnte. Ihre Mutter kümmert sich rührend um sie, ihr Vater hat die Familie verlassen als er von der Erkrankung der Tochter erfuhr. Er hat sich auf sein Boot zurückgezogen und fischt mal hier, mal da, geht mal an der einen Küste vor Anker und dann wieder an der anderen. Julias Onkel ist Kinderarzt. Er hat neben Julia noch eine weitere, besondere Patienten, Amy. Ein Mädchen ohne Handikap aber trotzdem mit einer besonderen Geschichte. Ihre Mutter hat immer wieder Probleme mit ihrem gewalttätigen Freund. Nach etlichen Vorkommnissen macht er Amy mit der Familie von Julia bekannt. Gemeinsam erleben Julia und Amy eine wunderschöne, intensive Zeit gemeinsam.
Dieses Buch ist ein Paradebeispiel für die Darstellung von behinderten Kindern. Die Geschichte ist sehr realitätsnah und könnte sich durchaus so ereignen. Wer jetzt glaubt, dieses Buch sei erst vor kurzem erschienen, da die Inklusion von behinderten und gerade auch die Wahrnehmung derer erst in der heutigen Zeit so fortschrittlich seien der liegt falsch, das 1. Mal erschienen ist dieses Buch im Jahre 2002 im Droemer Knaur Verlag.
Das Besondere an der Darstellung in diesem Buch ist, dass obwohl Julia eine schwere körperliche Behinderung hat nicht darauf ausgerichtet ist, zeigen was sie nicht kann, die Ausrichtung der Darstellung zeigt was Julia kann. Es geht außerdem um die starke Bindung und den selbstverständlichen Umgang des anfangs fremden Mädchens Amy mit der körperlich Schwerstbehinderten Julia.
Ein weiteres Buch, das mich persönlich sehr berührt hat beinhaltet eine wahre Geschichte. Es ist die Geschichte von Gaby Köster. In ihrem Buch „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ erzählt sie schonungslos und ehrlich über ihre Zeit vor und nach dem Schlaganfall. Das besondere hier an diesem Buch ist, dass sogar über die Zeit im Koma nach dem Schlaganfall erzählt wird. Es ist etwas ganz besonderes für mich, aus der Sicht einer authentischen Person, welche aus eigener Erfahrung berichtet, zu erfahren, wie sich der Zustand Koma angefühlt und was man dort „erlebt“ gerade dieser Abschnitt hat mich tief berührt.
Das 3. Buch, welches ich euch heute vorstellen möchte trägt den Titel „Sommerkind“. Geschrieben wurde es von Monika Held.
Ragna, eine Frau, mitten im Leben kämpft plötzlich mit immer wiederkehrenden Bruchstücken einer Erinnerung. Immer wieder sieht sie einen Jungen auf einer Bank sitzen, neben ihm ein Berg aus Kleidung. Nach und nach versucht sie diese Erinnerung festzuhalten und langsam entsteht das Bild von einem tragischen Unfall im Schwimmbad. Ein Mädchen verunglückt. Ein Unfall im Schwimmbad kann im Sommer verheerende Folgen haben. Klar auch im Winter, doch kaltes Wasser löst einen Mechanismus im Körper aus, welcher veranlasst, dass sich alle Zellen im Körper zusammenziehen und kleiner werden. Dies kann bei einem Unfall mit Wasser einen entscheidenden Unterschied für die Perspektiven des verunglückten ausmachen. Das Mädchen in diesem Buch ist ein „Sommerkind“. Es erleidet schwere Schäden durch den Unfall im Schwimmbad. Dieses Buch zeigt, wie eine intakte Familie durch einen plötzlichen Schicksalsschlag in Aufruhr gerät und auch daran zerbrechen kann.
Danke für diese informativen Buchbesprechungen. Ich habe das Buch von Luane Rice bestellt, was garnicht leicht war, aber auf ZVAB.de bin ich fündig geworden. Bin gespannt!
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Viele Spaß beim lesen;)
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